Sicher durch Schnee und Eis: Sechs Tipps für deine Winterwanderung
Wenn im Winter die ersten Flocken vom Himmel gleiten und unsere Wiesen und Berge in einen weißen Mantel hüllen, gibt es eigentlich nur eine Devise: Raus aus dem Haus und rein in die Natur! Wer zwischen Dezember und April nicht zum Skifahren oder Rodeln nach Garmisch-Partenkirchen kommt, der hat vermutlich einen der aussichtsreichen Gipfel und Panoramawege rund um das Wetterstein-, Ester- und Karwendelgebirge zum Ziel. Denn mit der richtigen Ausrüstung und ein wenig Planung stehen dir viele unserer beliebten Wanderziele auch im Winter offen.
Diese Tipps solltest du beherzigen, wenn du im Winter deine Wanderschuhe schnürst:
1. Plane deinen Touren realistisch
Der erste Punkt auf unserer Liste ist auch gleich einer der wichtigsten: Plane deine Touren realistisch. Bei Schnee und Eis brauchst du für die gleichen Wanderungen oft deutlich länger als im Sommer, während die Tage wesentlich kürzer sind. Besonders bei mehrstündigen Touren solltest du daher rechtzeitig aufbrechen, um nicht von der Dunkelheit überrascht zu werden. Dazu gehört natürlich auch ein Blick auf den Wetterbericht und die Öffnungszeiten der Bergbahnen, falls du planst, einen Teil der Strecke mit der Bahn zurückzulegen.
Schon gewusst? Ein Blick auf unsere Webcams verrät dir, wie es um die Verhältnisse am Berg steht.
2. Ausreichend Proviant einpacken
Zwischen Oktober und Mai sind vor allem in den Höhen viele Hütten in der Winterruhe. Denke daher an ausreichend Proviant für die Pause zwischendurch. Sättigende Snacks wie Nüsse oder Müsliriegel liefern Energie und eine Thermoskanne mit Tee kann bei Temperaturen um den Nullpunkt eine echte Wohltat sein.
Welche Hütten und Almen auch in den Wintermonaten ihre Türen öffnen, aktualisieren wir regelmäßig auf unserer Website für dich.
3. Grödel gegen ungewollte Rutschpartien
Geeignete Wanderschuhe sind das A und O für jede Tour. Für zusätzlichen Halt auf vereisten oder verschneiten Passagen können Grödel ein echter Gamechanger sein. Dabei handelt es sich um eine abgespeckte Form des Steigeisens, die du ganz einfach unter deine Wanderschuhe schnallen kannst.
Die zackigen Helfer bohren sich in den glatten Untergrund und verhindern das Wegrutschen auf Schnee und Eis. Dank ihrer geringen Maße und wenig Gewicht kannst du deine Grödel beim Winterwandern einfach immer dabei haben und bedarfsweise einsetzen, wenn du sie benötigst. In diesem Fall gilt die altbekannte Weisheit: Haben ist besser als brauchen!
4. Nutze Wanderstöcke (mit Schneetellern)
Ein weiterer Gehilfe bei Wanderungen zu jeder Jahreszeit sind Wanderstöcke. Sie helfen, das Gleichgewicht zu halten und entlasten beim Bergauf- und Bergabgehen die Knie und die Beinmuskeln sowie den Schulterbereich. Bei Wanderungen im Schnee eignen sie sich außerdem zum “Vorfühlen”, wenn sich unter der Schneedecke Hindernisse wie größere Steine oder Löcher verstecken.
So genannte Schneeteller am Stockende sind etwas größer als die herkömmlichen Varianten und geben zusätzlichen Halt beim Winterwandern. Sie verhindern, dass die Stöcke zu tief im Schnee versinken und erleichtern das Abstoßen.
5. Zwiebellook - aber richtig!
Jeder kennt ihn, doch nur die wenigsten wenden ihn richtig an: den Zwiebellook. Gerade im Winter kann sich dein Wärmeempfinden im Laufe einer Wanderung stetig ändern. Frühlingshafte Temperaturen im Tal täuschen darüber hinweg, dass ein paar hundert Höhenmeter weiter oben noch oder schon der Winter regiert.
Statt möglichst viele Lagen übereinander zu tragen, kommt es vor allem auf die Materialien an: Direkt am Körper solltest du atmungsaktive Stoffe tragen, damit der Schweiß nach außen geleitet werden kann und dein Körper nicht auskühlt. Als zweite Schicht eignen sich zum Beispiel ein Pullover oder eine Jacke aus Fleece, da er Wärme liefert, ohne Feuchtigkeit zu stauen. Die dritte Lage ist der klassische Wetterschutz. Wasserfeste Hardshelljacken sind hier eine gute Wahl.
6. Sonnenschutz auch im Winter
Skifahrer kennen es: Die Sonne hat auch im Winter ordentlich Power und wird durch die Reflexion des Schnees zusätzlich um bis zu 90 % verstärkt. In den Bergen sind wir der Sonne zudem deutlich näher, während die Haut im Winter empfindlicher auf UV-Strahlen reagiert. Deswegen gilt: Sonnencreme ist auch oder sogar gerade bei Winterwanderungen Pflicht! Eine reichhaltige Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützt vor Sonnenbränden und verhindert gleichzeitig das Austrocknen der Haut durch die Kälte.
Und nun: Ab an die frische Luft und viel Spaß beim Winterwandern!
Du wanderst lieber in Gesellschaft? In unserem GaPa Erlebnisshop findest du tolle Winter- und Schneeschuhtouren in Begleitung erfahrener Alpinisten.
Manuel & Maren
Content Creator & Reiseblogger
Knapp drei Jahre durften wir die wunderschöne Bergwelt rund um Garmisch-Partenkirchen unsere Wahlheimat nennen und haben so ziemlich jede Wanderung unternommen, die die Region zu bieten hat. Immer mit dabei: unsere Kamera! Denn mindestens genauso sehr wie das Wandern selbst lieben wir es, unsere Erlebnisse in Bild und Text zu verewigen.
Mittlerweile haben wir unsere Wohnung am Fuße der Zugspitze gegen unseren selbst ausgebauten Camper getauscht, mit dem wir seit Ende 2022 durch Europa reisen. Auf unserem Blog Roadtrip the World sowie auf unserem Youtube und Instagram Kanal nehmen wir dich mit auf unsere Reisen entlang der schönsten Straßen dieser Welt und ganz sicher auch immer mal wieder in die Zugspitzregion.